Die Geheimnisse der gesündesten und langlebigsten Völkern der Erde

Die Geheimnisse der gesündesten und langlebigsten Völkern der Erde

“Die kränksten Schiffsmatrosen sollen hier auf dieser indianischen Insel bleiben”, sagte einst der Schiffskapitän Jacques Cartier. „Die, die in einer besseren Verfassung sind, segeln weiter mit mir Richtung Einmündung des Flusses Saint Lawrence“.

 

Man schrieb das Jahr 1534 und der Skorbut, dessen Ursache nicht bekannt war, löschte ganze Expeditionen die sich auf und über den Ozean wagten. Die Seeleute nahmen auf hoher See feste und trockene Nahrung zu sich (Rauchfleisch und Rauchfleischprodukte, Weizen und Fisch). Der Mangel an frischer Nahrung, Obst und Gemüse führte zu Erkrankungen und schließlich bis zum Tod. Man hatte keinen Vitamin C zu sich genommen.

 

Als sich Cartier dazu entschloss, einen Teil seiner Expedition auf dieser kleinen von Indianern bewohnten Insel zurückzulassen, waren schon 26 Seemänner an Skorbut gestorben. Wir kennen die Bewegungsgründe seitens des Kapitäns nicht, seine Leute bei den scheinbar feidlich gesinnten Indianern zu lassen. Ihn führte wahrscheinlich der Glaube, ihnen so einen guten Dienst zu erweisen und den letzten Wunsch zu erfüllen-alle Seemänner mochten auf festem Erdboden begraben sein und nicht in den kalten Gewässern der Ozeane. Vielleicht hat ihn auch der Wunsch, die Expedition erfolgreich zu gestalten, getrieben, außerdem würden die kranken Seeleute nur einen zusätzlichen Ballast darstellen. Wenn man das so betrachtet war es eine sehr harte, aber nötige Entscheidung.

 

„Wir kommen auf der Rückreise vorbei und holen euch ab, möge Gott euch schützen“, sagte der Kapitän vom Deck des Schiffs das schon auszusegeln begonnen hat. Die zurückgelassenen Seemänner waren sich alle einig dass sie ihre Matrosen nie mehr sehen werden und dass sie zum sicheren Tod verurteilt wären. Einige Monate später, als Cartier das Schiff an die Insel anlegte, rieb er sich seine Augen: seine Leute lebten! Zur großen Überraschung und Verwunderung waren ihre Freunde völlig geheilt und kerngesund. Indianer haben sie bei sich aufgenommen und ihnen eine abwechslungsreiche Nahrung gegeben, Obst, Gemüse und aller Art Pflanzen. Das war die ideale Nahrung im Kampf gegen Skorbut.

 

Einfache und gesunde Ernährung aus der Natur die ihnen von den Indianern verabreicht wurde (anstatt der auf Fleisch und Fisch basierenden, protein- und kalorienreichen Produkte, die aber gleichzeitig arm an Vitaminen und anderen Stoffen waren-die man nur in Pflanzen vorfinden kann) gab den Matrosen ihre Gesundheit und Kraft zurück.

 

Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart gibt es Beispiele für Völker denen  einfache, auf Pflanzen basierende Ernährung zur Gesundheit, Vitalität und zur hohen Lebenserwartung verholfen hat.

 

Die Einwohner von Okinawa

Die Bewohner der Insel Okinawa, einer Insel im Südwesten Japans, ernähren sich von Pflanzen (Getreide, Obst, Gemüse). Ihre lange Lebenserwartung und Fruchtbarkeit, sowie die Tatsache dass sie nicht an Krebs erkranken, haben die Augen der Wissenschaftler auf sie gerichtet. Während des Zweiten Weltkriegs hat eine Gruppe von Ärzten feststellen können dass sogar ältere Menschen keine Tumore oder Anzeichen von Arteriosklerose/Arthrose/irgeneiner Degeneration hatten.

 

 

 

 

Der Hunzukuc-Stamm (die Hunza) aus Zentralasien

Der Hunzatal befindet sich im Norden Pakistans, in der Nähe der chinesischen Grenze. Er ist von zwei höchsten Gebirgsketten der Welt, Hindukusch und Karakorum, umgeben. In diesem Gebiet gibt es viele Flüsse, Zuflüsse des Flusses Indus, dazwischen viele tiefe Täler. Die Bergfüße wurden zu Terrassen umgewandelt wo man Getreide, Pflanzenarten und Obst anbaut, insbesondere Aprikosenbäume. Dieses weit entfernte Gebiet ist auch für hohe Lebenserwartung seiner Bewohner bekannt. Geografische Ausgeggrenztheit hat ermöglicht, gesunde, natürliche Lebensgewohnheiten jahrtausendelang beizubehalten.

 

 

Langlebigkeit und ausgezeichnete Gesundheit der Bewohner haben Wissenschaftler und Forscher ans Land gezogen, die lange Zeit dachten dass es was mit dem genetischen Erbe zu tun hätte. Forschungen haben jedoch ergeben dass die Umgebungsfaktoren eine noch wichtigere Rolle als die Erbfaktoren. Das wären:  eine Ernährung basierend auf Nahrung pflanzlichen Ursprungs, trockenes Klima, Sonne und ein einfacher, natürlicher (primitiver) Lebensstil mit viel Bewegung und körperlicher Aktivität.

 

Die Ärzte Tumi und White, Vorzeigeärzte im Bereich der Kardiologie, haben dieses Gebiet im Jahr 1964 besucht und einige verschiedene Forschungen angestellt.  Sie wurden in der Fachzeitschrift AMERICAN HEART JOURNAL veröffentlicht. Die beiden haben zum Ausdruck gebracht dass die Hunza eine einfache Ernährungspolitik führen: sie verzehren meistens Frisch- und Trockenobst, walüsse, Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide (Weizen, Gerste, Hirse). Sie verbrauchen ein bisschen Ziegenmilch im Laufe des Jahres und maximal zweimal im Jahr haben sie Fleisch auf ihrem Tisch, wenn Feste gefeiert werden.

 

Nachdem 25 Menschen im Altersbereich von 90-110 Jahren befragt worden sind, kamen die beiden Ärzte zum Schluss dass alle von ihnen einen normalen Blutdruck, normale Cholesterol-Werte und ein intaktes Herz vorzuweisen hatten. Die Hunza kennen keinen Krebs, keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen,  keine Diabetes und keine vorzeitige Alterung.

 

In den letzten Jahren merkt man jedoch dass auch die Gesundheit der Hunza zu leiden beginnt, da der „Zivilisationsfortschritt“ auch zu ihnen gelangt ist, in Form von Nahrung aus der Dose, Süßigkeiten und industriell verarbeiteten Produkten. Es wurden erste Erkrankungen der Zähne an Karies bemerkt sowie Verdauungsstörungen die bis dahin dem Stamm völlig unbekannt gewesen sind. Trotz allem sind die Hunza immer noch eines der Völker mit höchster Lebenserwartung auf dem Planeten Erde.

 

Die Sherpa, ein Volk aus dem Nepal

Die Sherpa, Bewohner der himalayischen Hochgebiete, sind für ihre hohe körperliche Widerstandsfähigkeit bekannt. Nicht eine einzige Expedition zum Mount Everest kann ohne Sherpa als Träger geführt werden.

 

Nepal, Everest Region, Khumbu Valley. The typical weathered smiling face of high altitude Sherpas

 

Sherpa Tenzing Norgay, der den englischen Bergsteiger und Alpinisten Edmond Hillary auf seinem Weg zum Ersterklimmen des Mount Everest überhaupt begleitete, schreibt in seinem autobiografischen Werk „Die Schneetiger“ folgendes: „Kartoffel ist unsere Hauptanbauart die tief in der Essenstradition unseres Volkes verwurzelt ist, wie der Reis bei den Indianern oder Chinesen. Verschiedene Kartoffelsorten die in den Höhen Himalayas erfolgreich angebaut werden (4500 m) sichern uns einen genügenden Vorrat an Nahrung auch in den höchsten Gebieten zu. Andere Grundnahrungsmittel sind Gerste (bis zur Höhe von 4000 m angebaut) und Weizen (bis 3000 m Höhe). Von den Schafs-, Ziegen- und Rinderherden hat das Volk Nutzen in Form von Milch und Käse, womit das Volk seine Ernährung, die sich vorwiegend auf Kartoffel und Getreide stützt,bereichert. Die Menschen essen sehr wenig oder gar kein Fleisch, viele sind streng gehaltene Vegetarier“.

 

Die Otomi (Indianerstamm in Mexiko)

Der Indianerstamm Otomi lebt auf den Hügeln Zentralmexikos. Sie ernähren sich vorwiegend von Nahrung pflanzlichen Ursprungs: Maisfladen, Bohnen und verschiedener Gemüsesorten. Forschungen über dieses Volk wurden in der Fachzeitschrift AMERICAN JOURNAL OF PUBLIC HEALTH veröffentlicht.

 

 

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Alexx

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